Im Gespräch mit… Axel Schneider

Im Gespräch mit… Axel Schneider

Diese Seite teilen

IMG_9558 (800x521)Axel Schneider leitet seit Jahren erfolgreich die Hamburger Kammerspiele, das Altonaer Theater, das Harburger Theater und das Bergedorfer Theater Haus im Park. Der gebürtige Hamburger hat im Herbst zusätzlich die künstlerische Leitung der Burgfestspiele Jagsthausen übernommen und wartet mit einem vielseitigen Programm für die Spielzeit 2014 auf.

Haben Sie eine Familie? 
Ja, ich bin verheiratet. Meine Frau ist Richterin und wir haben zwei gemeinsame Kinder. Eine elfjährige Tochter und einen achtjährigen Sohn.

Welche Hobbys haben Sie und welchen können Sie nachgehen?
Früher war es Leichtathletik, im Speziellen der Zehnkampf. Heute konzentriere ich mich auf Konditions- und Tempotraining.

Was ist typisch Axel Schneider?
Da müssen Sie meine Frau und eventuell meine Mitarbeiter fragen.

Was geht Ihnen absolut gegen den Strich?
Unehrlichkeit.

Bitte schildern Sie Ihren Lebenstraum.
Ihn darf ich leben – dafür bin ich dankbar. Manchmal müsste ich mir mehr Zeit zum Genießen nehmen.

Wie sieht für Sie ein idealer Tag aus?
Ein Spaziergang mit meiner Frau, ausgelassenes Toben mit meinen Kindern und abends eine gelungene Premiere.

Was macht für Sie das Leben lebenswert?
Die Ausgewogenheit zwischen Familie, Beruf und dem Alleinsein.

Sie sind in Ihrer Heimatstadt Leiter der Kammerspiele, des Altonaer Theaters, des Harburger Theaters und des Bergedorfer Theaters Haus im Park. Wie sind Sie auf die Burgfestspiele Jagsthausen aufmerksam geworden?
Ich wurde 1999 durch die befreundete Schauspielerin Katrin Gerken auf die Burgfestspiele in Jagsthausen aufmerksam. Sie spielte damals im Götz, ich inszenierte zu dieser Zeit im südhessischen Heppenheim. So kam es, dass ich eine Vorstellung des Götz von Berlichingen in Jagsthausen besuchte.
Für die künstlerische Leitung wurde ich empfohlen und dann angesprochen.

Was reizt Sie an diesem Theater?
Mich reizt die besondere Atmosphäre des Open Air-Theaters im Allgemeinen und dieser besonderen Spielstätte im Speziellen. Zudem reizt es mich, mir ein neues Umfeld und andere Strukturen zu eigen zu machen. Aber auch meine Erfahrungen und Kontakte einfließen zu lassen und diese spezielle Form des Theaters vielseitiger für ein noch breiteres Publikum zu gestalten.

Werden Sie die Laienschauspieler in die Stücke einbinden?

Selbstverständlich. Ich schätze das tolle Engagement dieser Menschen. Im Götz und in der Päpstin werden sowohl Laienschauspieler als auch Chormitglieder eingesetzt.

In dieser Saison haben Sie zwei Kinderstücke auf dem Spielplan. Wie kam es dazu?
Oft werden zu kleine Kinder dem älteren Geschwisterkind zuliebe in Stücke mitgenommen, die für das ältere genau richtig sind. Dadurch wird jedoch das erste Theatererlebnis des jüngeren belastet. Das Angebot eines parallelen Kleinkinderstücks für Kinder ab 3 Jahren beseitigt dieses Problem und schafft das Angebot für die ganze Familie, gemeinsam die Burgfestspiele zu besuchen und sich vor Ort für die Zeit der Aufführung zu teilen. Nach den Vorstellungen können sie sich über das jeweils Gesehene austauschen.

Welche Ihrer ausgewählten Produktionen war für Sie im ersten Jahr in Jagsthausen ein Muss und welche ist für Sie eher ein Wagnis?
Der Götz ist die beste Tradition und aus der angelsächsischen Regie-Sicht eines Michael Bogdanov sicherlich neu und erfrischend zu entdecken.
Der Ghettoswinger ist unbekannt, aber ein Herzensanliegen, das jeder Besucher lieben wird, der ein grandioses Schauspiel mit Musik erleben möchte.

Mit Michael Bogdanov, Gunter Gabriel, Helen Schneider, Alexandra Kamp – um nur beispielhaft ein paar Namen zu nennen – bringen Sie bekannte Künstler nach Jagsthausen. Wie haben sie auf Ihr Angebot reagiert?
Durchweg positiv. Dank des Vertrauens in meine Arbeit hier in Hamburg  waren alle schnell überzeugt, dieses neue Abenteuer mit mir beginnen zu wollen. All diese Künstler stehen für hohe individuelle Qualität, aber auch für Teamfähigkeit. Beides hat für mich einen hohen Stellenwert. Schließlich möchte ich in Jagsthausen ein Ensemble mit Strahlkraft aufbauen.

Welches ist Ihr persönliches Lieblingsstück – unabhängig von Jagsthausen?
Immer das nächste!