Mitgliederversammlung der Freunde der Burgfestspiele Jagsthausen 13.7.2021
Ob die Burgfestspiele Jagsthausen ohne ihre Förderer die Pandemie-Zeit wirtschaftlich überstanden hätten? Keiner im Rittersaal der Götzenburg wollte sich diese Woche das Szenario tatsächlich vorstellen. Bei der Mitgliederversammlung des knapp 470 Mitglieder starken Fördervereins „Freunde der Burgfestspiele Jagsthausen“ lag der Fokus von „Freunde“-Vorstand Norbert Heckmann allein auf dieser Zusage: Die „Freunde“ stehen unverrückbar an der Seite des Freilichttheaters im Burghof – und das, obwohl Corona die Theatermacher zum zweiten Mal zwang, ihre Spielzeit abzusagen. „Nie ist es deutlicher geworden, was Kunst uns gibt, als in der Zeit, da sie fehlte“, gestand Heckmann.
„Jeder tut gut daran, die Festspiele weiter zu unterstützen, denn sie sind lebensnotwendig“, sagte Norbert Heckmann vor den Mitgliedern – die waren in der Burg anwesend oder von zu Hause digital zugeschaltet. Mit einem Förderscheck über 75 000 Euro (Foto: Scheckübergabe, Norbert Heckmann, Alexandra Freifrau von Berlichingen, Roland Halter) drückten die „Freunde“ diese Unterstützung finanziell aus. Für den Beginn des Kartenvorverkaufs für die Theatersaison 2022 hat „Freunde“-Geschäftsführerin Susanne Heck eine mediale Unterstützeraktion vorbereitet. Pfiffige Statements von Unternehmern, Schauspielern und Jagsthäusern werden ab Oktober 2021 bekunden, dass man sich Jagsthausen ohne Festspiele nicht vorstellen kann. Als Medienpartner haben die „Heilbronner Stimme“ und der Nussbaum-Verlag ihre Unterstützung zugesagt.
Eine weitere Aktion ist am 31. Juli die Abendveranstaltung „Von Freunden für Freunde“: Mit Musik von Michael Breitschopf, Kulinarischem vom „Roten Schloss“ sowie künstlerischen Ausblicken auf die geplanten Theaterstücke der Spielzeit 2022 mit Schauspielern und Intendantin Eva Hosemann will man dem Publikum wieder „Appetit machen auf Kultur“. 25 Tische für jeweils vier Personen werden dazu festlich dekoriert im Burghof platziert. Dort stünde in normalen Zeiten jetzt die Zuschauertribüne: „Wir hätten um diese Uhrzeit Vorstellung“, sagte Roland Halter, Geschäftsführer der Burgfestspiele und Jagsthäuser Bürgermeister, wehmütig und bekannte: „Es bedrückt uns so, dass es Schmerzen verursacht.“ Steigende Fallzahlen im späten Frühjahr, die „nicht erfüllbaren Regelungen des Arbeitsschutzes“ und die Begrenzung auf maximal 180 Zuschauer pro Abend hatten die Festspiele gezwungen, die Saison 2021 abzusagen.
„Mit vollem Elan“ aber sei man dabei, das Jahr 2022 vorzubereiten, betonte Halter, der nicht nur den „Freunden“ und dem Hauptsponsor, der Firma Adolf Würth, sondern auch dem Land und dem Landkreis dafür dankte, dass sie die Förderbeiträge nicht kappten: „Ohne gemeinschaftliche Hilfe wäre unsere Existenz sehr in Frage gestellt gewesen.“ Fördervereinsschatzmeister Jürgen Schwarz ist zuversichtlich, dass man auch in diesem Jahr 75 000 Euro an Spenden einsammeln werde, die zusammen mit den 30 000 Euro an Mitgliedsbeiträgen jährlich das Fundament für die Unterstützung legen.
Norbert Heckmann, 1. Vorsitzender
Text: Iris Baars-Werner