Freunde-Stammtische mit dem Indien-Ensemble

Freunde-Stammtische mit dem Indien-Ensemble

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Am 13. Juli trafen wir Freunde uns zum vierten Mal zum Freunde-Stammtisch. Wir sahen uns gemeinsam eine Vorstellung von „Indien“, der Groteske von Alfred Dorfer und Josef Hader, in der intimen Kulisse des Burggrabens an. Daran schloss sich ein lauer Sommerabend auf der Terrasse des Restaurants Rotes Schloss an. Dort mischten sich die drei „Indien“-Darsteller und die Regisseurin des Stücks Eva Hosemann unter uns Stammtisch-Besucher.

Viele Dialekte schwirrten in der Folge durch den Abend: Zwei Österreicher und ein Sachse stehen bei „Indien“ auf der Bühne – einem bisweilen derben, dann wieder melancholischen und nachdenklichen Kammerspiel um zwei Gasthaus-Tester, die von „Indien“ träumen aber leider in der österreichischen Spießbürger-Realität leben – und dabei von einem der vielen Gastro-Gastarbeiter aus den neuen Bundesländern bedient werden. Und die Stammtisch-Besucher aus der nicht nur schwäbischen Umgebung wurden dieses Mal verstärkt von der Wienerin Helga Wolff, lange Jahre Regisseurin der Musicals bei den Festspielen Jagsthausen.

Erneut hatten Ensemble-Mitglieder beim „Freunde“-Stammtisch einen ganz persönlichen Auftritt: nach dem letztjährigen „Götz“ Stephan Szasz und dem „Rio Reiser-Darsteller“ Denis Fischer sowie der musikalischen Schauspielerin Lina Hoppe nun also dieses Mal der aus Baden (bei Wien) stammende Dan Glazer, der in den USA geborene Wiener Jeff Zach und Frank Roder aus Riesa a. d. Elbe. Wieder kamen sich Zuschauer und Schauspieler beim Stammtisch ganz nahe, erfuhren wie es ist, wenn die Rolle von einem abverlangt, an einem Abend vier Schnitzel zu vertilgen, sinnierten darüber, ob Humor ein Privileg von Österreichern, Bayern und Schwaben ist oder ob man „Indien“ auch in Norddeutschland spielen könnte – und die dortigen Zuschauer verstünden, was „tupfen“, „schnapsen“ oder „hackeln“ bedeutet, und waren sich einig, dass es ein genialer Schachzug von Regisseurin und Intendantin Eva Hosemann war, die zweite Spielstätte im Burggraben zu schaffen: Theater-Erlebnis hautnah. Und für den „Freunde“-Stammtisch gilt eh: Mehr Nähe geht nicht.