Musikalische Einblicke beim November-Stammtisch

Musikalische Einblicke beim November-Stammtisch

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Fast vierzig Mitglieder trafen sich im Roten Schloss zum Stammtisch mit Eva Hosemann und Felix Meyerle, dem musikalischen Leiter der Burgfestspiele. Einige Jagsthäuser und Mitglieder aus der näheren Umgebung waren vor Ort, manche nahmen aber wiederholt längere Fahrzeiten (Konstanz, Oberstenfeld, Winnenden, Bad Mergentheim, Bad Wimpfen etc.) in Kauf, um den Abend „unter Freunden“ zu verbringen. Mehrere Young friends komplettierten unsere Runde.

Kuschelig ging es zu im Pferdestall, in dem ein gemütliches Feuer im Kamin knisterte und alle näher zusammen rückten, um etwas von Felix Meyerle und seiner Arbeit zu erfahren.

Begonnen hat sein Wirken für die Burgfestspiele als Bandmitglied – zum Beispiel bei den „Blues Brothers“, „Rocky Horror Show“ und „Aida“. Während der Spielzeiten 2017/2018 übernahm er die musikalische Leitung des Musicals „Hair“ und „Catch me if you can“.

Eva Hosemann bezeichnet ihn in seiner Funktion mit einem Augenzwinkern als „Eierlegende Wollmilchsau“. Denn er ist Chorleiter, studiert das Orchester ein, schreibt die entsprechenden musikalischen Fassungen, bestimmt mit der Regie in welche Richtung es geht, und und und.

Band-Arbeit kommt Felix Meyerle sehr entgegen, da er die Instrumente selbst beherrscht. Er sieht seine Herausforderung auch darin, aus allem Gegebenen das Beste herauszuholen. Eva Hosemann betont seine Geduld und Fähigkeit aus Schauspielern gesangliche Fähigkeiten herauszukitzeln, von denen sie manchmal selbst nichts wussten.

Wir wussten auch nicht, was Felix Meyerle an diesem Abend gesanglich AUS UNS herauskitzeln wollte. Er amüsierte uns sehr mit seinem Pentatonik-Experiment, das zu unserem Erstaunen hervorragend klappte. Sprang er nach links, mussten wir den nächst höheren Ton anstimmen, sprang er nach rechts, den nächst tieferen. So erfand er hüpfenderweise passende Tonabfolgen, von denen wir uns eine Zugabe wünschten, die ebenfalls glückte.

Wir erfuhren außerdem noch einiges über verschiedene Proben. Bei der Orchester-Sitzprobe treffen alle Mitwirkenden aufeinander: Gesangspartien, Schauspieler und das Orchester, die bisher allein ihren Part geprobt haben. Erstmals hört man, wie alles zusammen klingen wird und wie die Stimmen von der Musik getragen wird. Eva Hosemann und Felix Meyerle empfinden dies als besonderen Moment. Die „AMA-Probe“ (alles mit allem) wird dagegen häufig unangenehme empfunden. Etwa eine Woche vor der Premiere kommen alle Mitwirkenden aus der Maske, tragen ihre endültigen Kostüme, alle Requisiten sind vor Ort, das Bühnenbild steht etc., was häufig zu Irritationen und Diskussionen führt, bis zur Premiere aber Schnee von gestern ist.

Ein informativer und unterhaltsamer Abend, der von manchen mit den Worten „bis zum nächsten Stammtisch im Frühjahr“ beschlossen wurde.