Im Gespräch mit… Dan Glazer

Im Gespräch mit… Dan Glazer

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IMG_6975 (2) (1024x683)Dan Glazer hat sein Schauspiel-Studium an der Otto Falckenberg Schule in München abgeschlossen und in diesem Sommer Natur pur gegen das Städterdasein eingetauscht. Über Matthias Zera, den er während seines Studiums kennen gelernt hat, entstand der Kontakt zu Heinz Kreidl – und der führte ihn nach Jagsthausen.

 

Du bist in diesem Sommer zum ersten Mal in Jagsthausen. Was gefällt dir hier?

Jagsthausen ist auf dem Land – und Land gefällt mir gut. Wenn man die Vögel am Himmel kreisen sieht, das fasziniert mich immer.

Du spielst im Kinderstück gleich vier Rollen, in „Amadeus“ einen der beiden Venticelli und im Götz den Georg und den Schreiber. Welche der Rollen würdest du gerne nochmal spielen – und warum?

Ich mag sie alle und bin mit allen zufrieden – aber in den nächsten paar Jahren möchte ich keine dieser Rollen spielen. Weil ich noch relativ jung bin, ist das für mich zu früh für eine Wiederholung. Ich bin jung und könnte alles spielen. Aber die Rolle des Amadeus würde mich mal reizen.

Du hast schon in verschiedensten Ländern gespielt – wie hast du das mit Schule/Zivildienst/Ausbildung vereinbaren können?

Ich bin seit 13 Jahren auf der Bühne. Begonnen habe ich in einem English Theater in Baden bei Wien, wo ich herkomme. Und war dann auf vielen verschiedenen Festivals und für ein halbes Jahr in Kanada. Ich hab immer nebenher Theater gespielt – egal wo ich war und egal, was ich gemacht habe. Früher spielte ich Handball, das musste ich aus Zeitgründen aufgeben. Aber für darstellendes Spiel habe ich immer Zeit gehabt. Das Interesse war immer da und es hat immer Spaß gemacht. In Österreich würde man sagen“ es ging sich aus“. Nur während der Matura habe ich einmal ausgesetzt.

Wie unterscheidet sich das Publikum deiner Meinung nach in den verschiedenen Ländern?

Nicht das Publikum sondern das Theater unterscheidet sich. Daraufhin natürlich auch die Reaktion des Publikums. In Kanada habe ich vor sehr jungem Publikum gespielt. Die haben alles genommen, was sie bekommen konnten und haben es geliebt. In Tschechien und überhaupt in den östlicheren Ländern ist das Körpertheater viel, viel wichtiger. Da besteht das Publikum aus lauter Theaterkennern. Ich habe tolle Eindrücke gesammelt.

Du spielst in deutsch, englisch und französisch – bist du mehrsprachig aufgewachsen?

Nein. Ich war im Rahmen eines Schüleraustauschs in Kanada im französisch sprachigen Teil bei einer englischen Gastfamilie, aber auf einer frankophonen Schule. Auch in Österreich haben wir Stücke aufgeführt, die mehrsprachig waren, auch auf tschechisch. In einer fremden Sprache zu spielen ist ein ganz anderes Erlebnis. Es unterscheidet sich radikal, gibt ein ganz anderes Gefühl. Ein bisschen unbehaglicher, weil man vielleicht nicht so gut improvisieren könnte oder man vielleicht nicht so gut verstehen würde, wenn ein anderer improvisiert. Darum ist man ist ein bisschen mehr auf das angewiesen, was geprobt wurde. Aber umso schöner ist es, wenn es ankommt. 

Kommst du aus einer Schauspielerfamilie?

Nein, gar nicht. Meine Mutter ist Ärztin und mein Vater ist eigenständiger Unternehmer in der Softwarebranche. Meine Eltern brachten mich mit dieser English Theater Group in Kontakt – zuerst mit meinem älteren Bruder, der dann aber aufgehört hat, und dann mit Freunden. Ich habe nie wieder aufgehört zu spielen.

Du tourst mit Doren Dinglinger durch den deutschsprachigen Raum. Was kann man sich unter dem Programm vorstellen?

Wir haben zusammen gewürfelt, was wir interessant fanden. Ich spreche Monologe oder Texte u.a. von Heinrich Böll oder Maxim Gorki und dazwischen spielt Doren ihre Stücke. Brahms, Mendelssohn usw. Der erste Gig ist im ostfriesischen Aurich im Rahmen des musikalischen Sommers.

Bitte erzähle mir deinen Lieblingswitz:

Ein Mann kommt in ein Irrenhaus, weil er denkt, dass er eine Maus ist. Der Arzt sagt: „Guten Tag, Sie wissen, warum Sie hier sind?“, „Wieso?“, „Sie sind hier, weil Sie denken, dass Sie eine Maus sind, aber Sie sind ein Mensch!“ – „Nein, ich bin eine Maus!“. Er wird stationär aufgenommen und muss bleiben. Der Arzt kommt immer wieder und fragt „Guten Tag, wie geht es Ihnen? Wer sind Sie?“ – „Ich bin eine Maus!“ Das wiederholt sich etwa zweieinhalb Jahre lang. Doch eines Tages erhält der Arzt die Antwort: „ Herr Doktor, Herr Doktor, ich bin ein Mensch!!!“ Der Arzt freut sich: „Sie sind geheilt! Sie können gehen!“ Der Patient packt seine Sachen und verlässt das Haus. Kommt aber ein paar Minuten später wieder – völlig verschreckt hereingerannt und schreit: „Herr Doktor, Herr Doktor, da draußen sitzt auf der Parkbank eine Katze!“ Der Arzt erwidert: „Das ist doch gar kein Problem. Sie wissen ja jetzt, dass Sie ein Mensch sind.“ Da entgegnet der Patient: „Ja ICH weiß das schon – aber weiß das auch die Katze?“