Im Gespräch mit… Julia Baukus

Im Gespräch mit… Julia Baukus

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Julia Baukus an ihrer Lieblingsstelle in Jagsthausen

Julia Baukus an ihrer Lieblingsstelle in Jagsthausen

Julia Baukus ist in Jagsthausen aufgewachsen. Schon 2001 und 2002 stand sie als Geliebte Peróns in Evita und 2004 als KitKat-Girl in Cabaret auf der Freilichtbühne Jagsthausen. Nach ihrem Gesangs- und Schauspiel-Studium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ in Leipzig führten sie Engagements quer durch Deutschland – und in diesem Jahr wieder in ihre Heimat – zu uns nach Jagsthausen.
Auf die Frage, wo ihr Lieblingsplatz in Jagsthausen sei, bringt sie mich an die Jagstbrücke Richtung Edelmannshof und begründet die Wahl damit, dass sich an dieser Stelle bei ihr immer das Gefühl „Jetzt bin ich zuhause“ einstelle. Außerdem handelt es sich um einen sehr schönen Platz, der zu jeder Jahreszeit einen anderen Reiz hat.





Wie alt warst du, als du das erste Mal auf der Bühne gestanden hast?


Das war schon in der Grundschule. In der 4. Klasse wurde die Abschlussfeier geplant und da sollte „Der kleine Muck“ aufgeführt werden. Nur ein weiterer Mitschüler und ich haben sich freiwillig für die Hauptrolle gemeldet. Wir mussten etwas vorspielen und die Klasse hat dann abgestimmt, wer die Hauptrolle bekommen sollte. Die Wahl fiel auf mich und so spielte ich den kleinen Muck in der Sporthalle Jagsthausen.

Glaubst du, du wärst heute auch Schauspielerin, wenn du nicht mit dem Theater an einem Festspielort aufgewachsen wärst?

Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Ich denke, dass die Nähe zu den Festspielen schon prägend war und ich dadurch den Mut hatte, Schauspielerin und Sängerin zu werden. Ich komme ja auch nicht aus einer Schauspielerfamilie. Vielleicht hätte ich sonst ausschließlich die musikalische Richtung eingeschlagen oder einen anderen kreativen Beruf gewählt – wie Kommunikationsdesign, Architektur, speziell Innenarchitektur.
So war ich jedoch schon als Kind in der Widderner Theatergruppe „Bühnchen und Co.“ unter der Leitung von Herrn Siegel (heute: Knurps Puppentheater) und habe übrigens meine erste Hauptrolle mit Dominik Bopp (dieses Jahr als Ramades in AIDA – Anmerkung der Redaktion) in „Der Frosch in der roten Badehose“ gespielt. Er war der Prinz und ich die Prinzessin.


In diesem Jahr bist du ja bei den Burgfestspielen in Jagsthausen gleich in drei Stücken zu sehen: im „Götz“ als Marie, in „Amadeus“ als Constanze und in „Hänsel und Gretel verirrten sich im Wald“ als Rotkäppchen. Welche Rolle macht dir am meisten Spaß?

Das kann ich im Moment noch nicht sagen, da die Premiere von Amadeus noch aussteht. Am spannendsten ist für mich die Rolle der Constanze, weil sie so eine große Entwicklung durchmacht. Ich freue mich sehr darauf. Alle drei Rollen sind toll. Das Kinderstück ist spielerisch und leicht; den Götz habe ich schon 100x gesehen und jetzt mitzuspielen ist schon was Besonderes.


Mit den Hauptrollen in Momo und Dschungelbuch hast du bereits „Kinderstückerfahrung“. Hast du ein Lieblingsmärchen?

Als Kind waren es Dornröschen und Schneewittchen. Heute ist es immer das Stück, das ich gerade spiele, weil man so viel darin entdeckt.


Soli im Gewandhaus Leipzig, Filmdrehs für Kino und Fernsehen (z.B. Soko Leipzig, In aller Freundschaft), Fotoshootings und jetzt hier die Freiluftbühne – völlig unterschiedliche Bedingungen für deine Arbeit und immer andere Anforderungen an dich als Schauspielerin und Sängerin. Was reizt dich daran?

Ich denke, als Schauspieler ist es heute sehr wichtig, offen für vieles zu sein. Das Schöne an den Shootings oder Drehs ist, dass man einen Tag und somit nur für den Moment präsent ist. Das ist sehr erfrischend.
Im Gegensatz dazu muss man es im Theater immer wieder auf den Punkt bringen. Hier ist für mich das Reizvolle als Teil des Ensembles dem Livepublikum einen besonderen Abend oder Moment zu bescheren.
Ich bin sehr dankbar, dass ich so viele verschiedene Sachen machen darf.


Welche Frage wolltest du schon immer mal beantworten?

Hmm…ich würde selbst gerne mal eine Frage stellen. Und zwar den Journalisten. Mich würde interessieren, weshalb sie immer nach dem Alter der Schauspieler fragen. Was ist denn daran so wichtig? Man ist als Schauspieler immer so alt wie es die Rolle braucht. Um nicht festgelegt zu werden, ist es wichtig, jedes Alter spielen zu können.


Mehr Infos zu Julia Baukus gibt es auf ihrer Homepage, im Interview und auf der Seite der Burgfestspiele.