Im Gespräch mit… Walter Plathe

Im Gespräch mit… Walter Plathe

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Deutschlandweit ist er bekannt als „Der Landarzt“ aus der gleichnamigen Fernsehserie, hier in Jagsthausen kennen wir ihn als „den Götz“.
Walter Plathe verkörpert auch in diesem Jahr den Götz von Berlichingen in unserem Traditionsstück, wirkt darüberhinaus in „Catch me if you can“ mit und präsentiert im August die „Hurengespräche“ von Heinrich Zille.

 

Sie waren 2015 als Götz auf der Festspielbühne gestanden. Wie kam es, dass Sie auch in diesem Jahr in diese Rolle schlüpfen werden?

Das war die Entscheidung des Intendanten und der Burgfestspielleitung. Ich wurde gefragt und da ich diese Rolle sehr gern gespielt habe, konnte ich nicht nein sagen.

Wie gehen Sie an diese Aufgabe heran? Handelt es sich um eine Wiederaufnahme des Götz von 2015 oder überraschen Sie uns mit einem „anderen“ Götz?

Ich werde den Götz nicht völlig anders spielen, weil ich es so wie wir es 2015 gemacht haben sehr mochte. Aber da fast alle Kollegen neu sind, wird das auch meine Figur stark ändern. Ein neuer Weislingen ändert auch meine Figur. Ich habe eine andere Frau… welcher Mann würde sich nicht verändern, wenn er eine andere Frau hat?

Was fasziniert Sie am Götz?

Ich liebe die Sprache. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ich einen Goethe spielen darf. Dieses Pathos, diese wunderschönen Gedanken, dieses Stürmen und Drängen nach Freiheit, das fordert einen heraus.

Verändert sich im Laufe des Lebens die Herangehensweise an eine neue Rolle?

Ich glaube als ganz junger Schauspieler wollte ich alles ,was ich weiß und was ich kann, in meiner Rolle zeigen. Mit der Erfahrung wird man auch mit seinen Mitteln ökonomischer und damit genauer.

Welchen Rat würden Sie jungen Kollegen mit auf den Weg geben?

Es wiederstrebt mir Rat geben zu wollen. Es ist der schönste und der grausamste Beruf der Welt. Wer ihn ausübt steht immer mit dem einen Bein im Paradies und mit dem anderen in der Hölle. Man muss wissen, ob man das will.

Sie waren ganz besonders als „der Landarzt“ sehr beliebt bei Ihrem TV-Publikum. Warum haben Sie sich mehr dem Theater zugewandt?

Fernsehschauspieler und Theaterschauspieler sind eigentlich zwei völlig verschiedenen Berufe. Es gibt Kollegen, die nur das eine oder das andere können. Ich habe das Glück, dass ich von beiden Medien angefragt werde. Das Theaterspielen ist für mich künstlerisch befriedigender. Das Drehen wird besser bezahlt. Beides ist im Leben wichtig.

Sie haben in diesem Frühjahr eine Biografie veröffentlicht. Was war das auslösende Moment für den Entschluss eine Biografie zu schreiben?

Öfter, wenn ich in Kreise von Freunde oder Kollegen, in der Familie Geschichten aus meinem Schauspieleralltag erzählt habe, wurde ich dazu ermutigt, das doch aufzuschreiben. Vielleicht ist es auch ein bisschen Eitelkeit, ich weiß es nicht genau. Als ich den Autor Thomas Hermann gefunden hatte, der mir beim Aufschreiben half, stand dem Projekt nichts mehr im Wege. Aber es war nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Haben Sie sich dafür eine Auszeit genommen?

Nein, ich habe die freien Tage oder Wochen, die es auch bei mir manchmal gibt, genutzt, und da mit dem Verlag ein Termin vereinbart war musste ich auch fertig werden. Zum Glück hat alles geklappt.

Gibt es etwas, das Sie sich für Ihre Zeit in Jagsthausen vorgenommen haben?

Wenn ich meine beiden Premieren rausgebracht habe, werde ich anfangen den Text für mein nächstes Stück zu lernen. Vielleicht springe ich auch einmal in die Jagst. Aber ich werde Ihnen nicht sagen wann und wo.